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Wissenswertes über Regeln & Platzregeln
Platzregeln ergänzen die offiziellen Regeln und werden den besonderen Bedingungen des jeweiligen Platzes angepasst. Sie zeigen Besonderheiten auf und geben konkrete Hinweise zum richtigen Verfahren.

Die Spielleitung darf  auch Platzregeln für außergewöhnliche Umstände erlassen, sofern sie  sich an dem Abschnitt IV des Offiziellen Handbuchs zu den Golfregeln halten.

Spielleitungen müssen ihre Platzregeln so einwandfrei formulieren, dass daraus keine Zweifelsfälle entstehen können.

Ergänzungen von Platzregel durch die Spielleitung dürfen dann nur eine Anpassung an die Witterungsbedingungen sein wie Besserlegen, den Ball reinigen o.ä. und nicht gegen die Grundlagen der Platzregeln verstoßen. Aus diesem Grund dürfen Platzregeln nur die Golfregeln im erlaubten Umfang ergänzen, jedoch weder abwandeln.

Die Spielleitung muss den Platz und das Aus festlegen, die Grenzen von Penalty Areas, Boden in Ausbesserung und Hemmnisse sowie Bestandteile des Platzes wie Biotope oder Spielverbotszonen genau festlegen. Dies muss so erklärt werden, dass alle Spieler auch ohne  Spielleitung entscheiden können, welche Golfregel gilt. Für Spieler ist es dazu wichtig, die Abgrenzungen der jeweiligen Bereiche genau erkennen zu können. Bei Pfählen wird die damit bezeichnete Fläche mittels einer gedachten geraden Linie zwischen den Pfählen bezeichnet. Wenn Linien auf dem Boden zu erkennen sind, dann gelten diese als Grenze. Ein Ball ist im Aus wenn:
  • er vollständig außerhalb der Ausgrenze des Platzes liegt
​Er ist innerhalb des Platzes, wenn:
  • mindestens zum Teil darin liegt oder
  • ​den Boden oder etwas anderes innerhalb der Ausgrenze berührt
​Ein Spieler darf im Aus stehen, um einen Ball auf dem Platz zu spielen.
Die Auspfosten gehören nicht zum Platz, sind daher also keine Hemmnisse, können also nicht entfernt werden.
Die Spielleitung hat die Möglichkeit mit der Platzregel E5 auch das Droppen auf Höhe des Kreuzungspunktes mit der Ausgrenze zu erlauben. Hierfür müsste der Spieler sich zwei Strafschläge anrechnen. Diese Regelung kann dienlich sein, wenn ein Platz regen Betrieb hat und Startzeiten eng vergeben werden: Spieler, die dann einen Ball nicht als provisorisch gespielt haben, können ohne Zurückgehen einen neuen Ball ohne Zeitverlust einsetzen. Es kann in manchen Situationen sogar vorteilhaft sein, nicht nur mit Zeitersparnis, sondern auch dadurch, weil man mehr Möglichkeiten hat: Ich kann einen neuen Ball (ggf. mit Strafschlag weil provisorisch) spielen, wo ich den letzten Ball gespielt hatte oder nach vorne zum Kreuzungspunkt gehen und dort mit 2 Strafschlägen weiterspielen. Für manche ist die 2e Variante entspannter, weil der Schlag oder die Schläge bis dorthin, Gefahren ausgesetzt ist bzw. sind: Bunker, Wasser, Schluchten...
Auf unseren Platz könnte man diese Regelung einführen, an bestimmten Löchern, aber welchen Vorteil hätte man?
Ausgrenzen sind deutlich einsehbar und es kommt durch eine klare Regelung durch das Spielen eines provisorischen Balls vom letzten Punkt aus nicht zu Verzögerungen. Es gibt keine engen Passagen oder Situationen, wo ich Gefahren mit einem ersten langen Schlag ins AUS hinter mich lassen könnte, wie eine Schlucht oder Ähnliches. Dabei geht man davon aus, dass sich alle Spieler an die 3 Minuten Regel halten! Letztlich liegt das Einsetzen der Platzregel E5 bei der Spielleitung und der Charakteristik des Platzes.
Auch innerhalb der Platzgrenzen kann eine Fläche als Aus gekennzeichnet werden. Diese Maßnahme kann zum Beispiel eingesetzt werden, um das Überspielen anderer Bereiche zu verhindern, etwa das Abkürzen bei einem Dogleg oder das absichtliche Anspielen anderer Bahnen. Hier kann eine Platzregel helfen, wie z.B. „Beim Spielen der Bahn 5 ist das Fairway der Bahn 6 Aus“. Es muss nur klar ausgedrückt werden, wo die Ausgrenze beginnt bzw. aufhört, wie sie abgegrenzt wird, sowie für welche Bahn sie gilt (Bsp.: "Die Ausgrenze erstreckt sich an der Bahn 16 entlang der Kante des geteerten Wegs von Bahn 17"). Interne Ausgrenzen sind in Spielrichtung Weiß und von der anderen Spielbahn durch grüne Farbe zu erkennen, die Pfosten sind also nur zu Hälfte Weiß. Sonst wäre der gesamte Bereich rechts und links der Pfosten AUS, unabhängig von wo und von welcher Bahn man spielt. Das macht keinen Sinn und verunsichert die Spieler.
 
An Loch 9 ab dem Abschlag der Herren auf der rechten Seite wäre an dem Platz Waakirchen-Tegernsee eine interne Ausgrenze eine Option, aber angesichts folgender Annahmen ist eine Ausgrenze dort eher nachteilig:
  • Gute Spieler, die über das Biotop abkürzen wollen, spielen dann erst den Ball, wenn keine Gefahr besteht. Stichwort: Spielerfahrung und Rücksichtnahme. Zudem ist die Carry-Strecke erheblich und das Risiko überwiegt stark.
  • Spieler, die das Fairway mittig anspielen wollen und einen Slice verursachen -unabhängig von der Absicht- werden das nicht durch eine drohende Gefahr mit Strafschlägen vermeiden können, denn wenn das so wäre, würde das bedeuten, dass man Golfer in ihrer Richtung durch Pfostenaufstellung von außen steuern könnte. Das ist eine falsche Annahme, denn die Absicht ein Fairway mittig zu treffen und gleichzeitig einen Ausgrenze zu vermeiden, schützt den Golfer nicht vor dem Ergebnis-es wird mit oder ohne Pfosten eine Streuung geben. Auf Driving Ranges werden zum Bsp. Bälle immer und überall in einer gleichbleibenden Streuung gespielt unabhängig von der Spielstärke. Auch hier gilt: Wenn auf einmal Straf-Begrenzungen aufgestellt würden, die Spieler können nicht von einem zum anderen Tag ihre Zielgenauigkeit erhöhen, denn: Genau zielen versucht der Golfer immer! Strafen wird das Streuverhalten wohl eher erhöhen, denn weiße Farbe entgeht dem Golfer nicht und kann den einen oder anderen unter Druck bringen-denkbar schlechte Voraussetzung für gerade Schläge!
  • Sinnvoller ist es ein Schild am Abschlag aufzustellen mit dem Hinweis: " Spielen Sie nur dann ihren Schlag vom Abschlag oder auch von der Spielbahn, wenn sie sich sicher sind, niemand auf dem Loch 2 und Loch 4 -insbesondere Spieler auf dem Grün- zu gefährden!"
  • Das Biotop an Loch 9 ist in der Größe und der Begrenzung eine Überwindung bzw. eine Gefahr für jeden Golfer an sich und genügt als Schwierigkeitsgrad für das Loch zudem es keine gerade Spielbahn ist, sondern eben als Par4 viel länger ist als Dogleg. Eine Ausgrenze würde das unnötig schwerer machen. Die gleiche Betrachtungsweise gilt im Übrigen auch für Loch 3. Hier gibt es eben nur die Penalty Area als Spielverbotszone und keine zusätzliche Ausgrenze, die Golfer davor abschrecken soll, nicht nach rechts zu spielen.
 
Penalty Area: Wenn ein roter Bereich in einen gelben Bereich übergeht, bietet es sich an, einen roten und einen gelben Pfahl unmittelbar nebeneinander zu stellen. Damit wir gekennzeichnet, welcher Bereich wo anfängt und aufhört.
Spielverbotszone (ehemals Biotop): Die Spielleitung darf ungewöhnliche Platzverhältnisse oder eine Penalty Area ganz oder teilweise als Spielverbotszone definieren. Spielverbot heißt aber nicht, dass ich meinem Ball nicht holen dürfte. Wenn grüne Kappen dazukommen, dann ist es verboten.
Aus Boden in Ausbesserung kann die Spielleitung das Spielen untersagen. Gibt es keine Platzregel dazu, so darf der Spieler selbst entscheiden, ob er den Ball spielen möchte, wie er liegt, oder ob er Erleichterung in Anspruch nehmen möchte.
Neuanpflanzungen: Die Pfähle an den Bäumen sollten nicht als "Stützpfahl“ bezeichnet werden, denn ein alleinstehender Pfahl an einem Baum stützt den Baum nicht, sondern kennzeichnet ihn nur. Eine Platzregel mit dem Wort „Stützpfahl“ wäre also nicht anwendbar, läge der Ball an dem Baum. Der Baum wäre nicht geschützt, wenn der Golfer ihn spielen müsste, der Baum oder die Äste behindern ggf. den Schwung. Behindert der Pfahl seinen Schwung, dann bekommt er eine straflose Erleichterung-aber nur wegen dem Pfahl als unbewegliches Hemmnis. Aber auch hier könnte der Baum in Mitleidenschaft gezogen werden. Es obliegt also der Spielleitung solche schützenswerten Anpflanzungen klar zu benennen -eben nicht als "Stützpfahl“- und sie auch klar zu kennzeichnen (Siehe dazu unsere Platzregel).
Wenn Du Fragen oder Anregungen hast, dann schreib eine Mail: 
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